Die Kraft der Sonne nutzen - Diakoniewerkstatt nimmt 100 KW-Solaranlage in Betrieb
Symbolische Inbetriebnahme Photovoltaik-Anlage Werkstatt für angepasste Arbeit Lebensbrücke Glauchau
Glauchau/Niederlungwitz. Am Freitag 15. März 2024 nahmen Oberbürgermeister Marcus Steinhart, die Vorstände der Diakonie Westsachsen, sowie die Werkstattleitung der Werkstatt für angepasst Arbeit Lebensbrücke Glauchau die neu installierte Photovoltaikanlage in Betrieb und setzen damit ein Zeichen für Nachhaltigkeit. Nachdem die Diakonie-Werkstatt in Werdau bereits seit 2020 eine 130 KW Anlage nutzt, zieht nun Glauchau nach. Die Anlage wird zukünftig bis zu 100 KW Solarstrom für die eigene Fertigung liefern, was ca. 45% des Energiebedarfs entspricht. 238 Solar-Module wurden dafür auf rund 460 m² Dachfläche der Werkstatt installiert. Mit der Errichtung geht die Werkstatt einen großen Schritt in Richtung nachhaltiger Energiequellen. Eine eingerichtete PKW-E-Ladesäule gehört auch zum Konzept.
Jens Naumann, Leiter der Werkstatt: „Für unsere Werkstätten ist die Anlage perfekt, weil wir die Energie nicht in Größenordnungen speichern müssen, sondern direkt tagsüber, wo der Werkstattbetrieb läuft, verbrauchen.“
Neben der neuen Anlage wurden auch im gesamten Werkstattbereich die Beleuchtung auf LED umgestellt. „Im Rahmen des Projektes wurden 118 neue Einzelleuchten sowie in Summe 526 laufende Meter als Lichtband neu installiert. Alle neuen Leuchten verfügen über energiesparende LED-Technik. Die Lichtbänder in den Produktionshallen werden darüber hinaus tageslichtabhängig gesteuert. Auf einer Fläche von 3500 m2 Werksfläche keine Kleinigkeit.“ so Naumann weiter.
Zur symbolischen Inbetriebnahme wurde auch das neue E-Auto der Werkstatt mit grünem Strom versorgt und an die Ladesäule angeschlossen. Dr. Andreas Seidel bekräftigt die hohe Effizienz der neuen Anlage: „Die Dachflächen der Werkstätten und der direkte Verbrauch vor Ort sind Komponenten für eine hohe Effizienz. Sie prädestinieren diese Einrichtung in besonderer Weise für eine solche Anlage“.
Darüber hinaus hat die Diakonie Westsachsen weiter in das Portfolio der Glauchauer Werkstatt investiert. Ende 2023 wurde ein Konsignationslager in örtlicher Nähe eingerichtet und eingeweiht, um auf hohen Niveau Partner für die Industrie im Bereich Lagerhaltung zu sein. Diakonie-Vorstand Johannes Engel: „Wir stärken damit den Standort Glauchau und investieren entsprechend vor Ort. Unsere Werkstätten bleiben so auf hohem Niveau attraktive und verlässlicher Partner.“
Eine Vertreterin des Werkstattrates Anika Geißler übergab eine kleine Aufmerksamkeit der beschäftigten an den Oberbürgermeister der Stadt. Er bekräftigte sein Engangement für die Glauchauer Werkstatt auch damit, dass er nach konkreten Anliegen fragte und dabei zusicherte, sie mit in die Verwaltung zu nehmen, um an geeigneten Lösungen zu arbeiten.
Hintergrund. In den drei Werkstätten für angepasste Arbeit der Diakonie Westsachsen an den Standorten Zwickau, Werdau und Glauchau finden rund 800 Menschen mit Behinderung Bildung, Arbeit und Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Rund 150 Mitarbeitende sorgen für die entsprechenden Rahmenbedingungen. Die Werkstätten sind Einrichtungen für Menschen, die wegen der Art oder Schwere ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt bzw. vermittelt werden können. Eine zentrale Aufgabe ist die Qualifizierung für einen möglichen Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt. In der Werkstatt in Niederlungwitz arbeiten aktuell rund 265 Beschäftigte und 60 Mitarbeitende. Die Schwerpunkte am Standort liegen im Bereich Gipsplatten-, Holz- und Metallbearbeitung sowie Industriemontage. Die Werkstatt bearbeitet vorrangig Aufträge von mittelständische Unternehmen und der Industrie, hält aber mit attraktiven Eigenprodukten auch einen eigenen Werkstattladen für Privatkunden bereit.