Lukaswerkstatt Zwickau
Die Lukaswerkstatt ist eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Zwickau. Unsere Werkbereiche bieten individuelle Tätigkeitsmöglichkeiten für eine berufliche und persönliche Entwicklung. 285 Beschäftigte nähen, flechten, montieren, fräsen, drucken und bohren unter Anleitung von Fachkräften. Auftraggeber aus Industrie und Gewerbe sowie aus dem öffentlichen und privaten Bereich wissen die Lukaswerkstatt als wirtschaftlich leistungsfähigen, kompetenten und zuverlässigen Partner zu schätzen.
Abgänger der Förderschulen in Zwickau, Hirschfeld und Chemnitz werden durch berufliche Bildung in der Lukaswerkstatt weiter gefördert. Geistig, körperlich oder seelisch behinderte Menschen und Menschen mit Mehrfachbehinderung, gehörlose, hörseh- und sehr schwer körperlich behinderte Menschen finden hier ihre berufliche Entwicklung und Tagesbetreuung.
Das Eingangsverfahren und der Berufsbildungsbereich stellen für Menschen mit Behinderung den Einstieg bzw. den Wiedereintritt in das Berufsleben dar.
Das Eingangsverfahren dauert in der Regel 3 Monate und bietet die Gelegenheit, den Werkstattablauf der Lukaswerkstatt kennenzulernen und durch Gespräche, psychologische Tests und Arbeitserprobungen spezifische Fähigkeiten, Kenntnisse und berufliche Interessen herauszufinden.
Im Berufsbildungsbereich der Lukaswerkstatt erhalten die Teilnehmer persönlichkeitsfördernde und berufsqualifizierende Maßnahmen, mit dem Ziel der Vorbereitung auf das Berufsleben sowohl im Arbeitsbereich der Werkstatt, als auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt entsprechend der individuellen Neigungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Dauer der beruflichen Bildung beträgt zwei Jahre. Wir bilden nach Praxisbausteinen aus.
- Kenntnisse über verschiedene Materialien und deren Umgang
- fachtheoretische und praktische Kenntnisse
- Kenntnisse über die verschiedenen Arbeitsabläufe, sowie der unterschiedlichen Tätigkeitsfelder in der Lukaswerkstatt: Montage und Verpackung; Metallbearbeitung; Näherei; Korb- und Stuhlflechterei; Keramikwerkstatt; Landschaftspflege; Büroservice/Mediengestaltung; Küche/Hauswirtschaft; Kellertheater
- theoretische Kenntnisvermittlung
- fachbezogene Übungen zur Vermittlung von beruflichen Schlüsselqualifikationen
- berufliche Erprobung durch Praktika in den Arbeitsbereichen oder außerhalb der Werkstatt
- Unterrichtsgänge und Bildungsfahrten
Die Aufgabenbereiche des begleitenden sozialen Dienstes umfassen den Schwerpunkt der sozialen und beruflichen Eingliederung mit der Zielsetzung der beruflichen Integration auf den ersten Arbeitsmarkt. Die Aufgaben des Sozialdienstes unterteilen sich dabei wie folgt:
- Durchführung und Begleitung von Neuaufnahmen in der Lukaswerkstatt
- Unterstützung bei Behördenangelegenheiten
- pädagogische Begleitung und Beratung der Menschen mit Behinderung
- Erstellung von vielfältigen pädagogischen Angeboten und Maßnahmen, z.B. Erarbeitung von Fördermöglichkeiten einzelner Beschäftigter, Organisation von arbeitsbegleitenden Maßnahmen, Planung und Durchführung von Freizeiten, etc.
- Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, Eltern, Angehörigen und gerichtlich bestellten Betreuern
- Krisenintervention
- administrative Aufgaben, z.B. Schriftverkehr mit Kostenträgern, Dokumentation, Erstellung von Entwicklungsberichten
- Öffentlichkeitsarbeit
Im Bereich des begleitenden Dienstes ist des Weiteren der sog. Integrationsassistent angegliedert. Die zuständige Mitarbeiterin berät zu Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und vermittelt diese.
Durch langjährige Erfahrung können wir Menschen mit unterschiedlichen Handicaps bei der Teilhabe am Arbeitsleben Unterstützung anbieten.
Neben den allgemeinen Arbeitsbereichen bietet die Lukaswerkstatt:
- zur tagesstrukturierenden Betreuung den Förder- und Betreuungsbereich,
- zur beruflichen Bildung den Berufsbildungsbereich und
- für Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf den Arbeitsbereich mit besonderer Betreuung an.
Des Weiteren verfügen wir über umfangreiche Erfahrungen im der Arbeit mit gehörlosen und taubblinden Menschen. Außerdem bieten wir speziell für schwerstkörperbehinderte Menschen eine Möglichkeit zur beruflichen Integration in unserem Arbeitsbereich Medienservice.
Der Förder- und Betreuungsbereich (FBB) ist ein besonderer Bereich unter dem verlängerten Dach der Lukaswerkstatt der es ermöglicht, dass auch Menschen mit schwersten Behinderungen am normalen Leben und der Gemeinschaft teilhaben können. Dabei stehen persönlichkeitsfördernde, arbeitsanbahnende sowie tagesstrukturierende Maßnahmen im Vordergrund.
Durch eine ganzheitliche Persönlichkeitsförderung und -entwicklung können die Kompetenzen in folgenden Bereichen erhalten, gefördert und entwickelt werden:
- lebenspraktischer Bereich
- sozialer, emotionaler und kommunikativer Bereich
- sensomotorischer Bereich
- Bereich der Umwelterfahrung
- kreativer Bereich
- Bereich der Gesundheits- und Bewegungsförderung
- Bereich arbeitsanbahnender Maßnahmen
Der Förderbereich bietet den Beschäftigten die Gelegenheit zur Ausübung einer geeigneten und angemessenen Tätigkeit. Die Art und Schwere der Behinderung, die unterschiedliche Leistungsfähigkeit sowie Entwicklungsmöglichkeiten und Neigungen der jeweiligen zu betreuenden Person werden dabei individuell berücksichtigt. Der FBB bietet gezielte und spezifische Vorbereitungsmaßnahmen zum Übergang in den Berufsbildungs- bzw. Arbeitsbereich der Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Im Rahmen der Eingliederungshilfe werden grundpflegerische Leistungen entsprechend der Bedürfnisse der Menschen mit Behinderungen erbracht.